Hyperbare Sauerstofftherapie bei Chronischem Erschöpfungssyndrom: Eine vielversprechende Behandlung?

Hyperbare Sauerstofftherapie bei Chronischem Erschöpfungssyndrom: Eine vielversprechende Behandlung?

Hyperbare Sauerstofftherapie bei Chronischem Erschöpfungssyndrom: Eine vielversprechende Behandlung?

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Ein unterschätztes Leiden
Was ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)?
HBOT und Chronisches Erschöpfungssyndrom: Welche Vorteile bietet die Therapie?
Wissenschaftliche Studien: Was sagen die Daten?
Fazit: Eine neue Hoffnung für Betroffene?

Einleitung: Ein unterschätztes Leiden

Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) zählt zu den rätselhaftesten Erkrankungen unserer Zeit. Betroffene leiden unter einer lähmenden Müdigkeit, die sich auch durch Schlaf oder Ruhe nicht bessert. Hinzu kommen oft Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen und Schlafprobleme, die die Lebensqualität erheblich einschränken.

Angaben der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS zufolge sind allein in Deutschland 250.000 Menschen betroffen. Weltweit wird die Zahl der Erkrankten auf 17 bis 24 Millionen geschätzt. Trotz der erheblichen Auswirkungen dieser Krankheit gibt es bislang keine etablierte Heilungsmethode – die Behandlung konzentriert sich ausschließlich auf die Linderung der Symptome.

Durch diese Symptome ist die Lebensqualität häufig massiv beeinträchtigt.

In den vergangenen Jahren hat sich jedoch eine vielversprechende Therapieoption herauskristallisiert: die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT). Sie könnte für viele Patientinnen und Patienten einen Wendepunkt darstellen.

Was ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)?

Die hyperbare Sauerstofftherapie basiert auf einem einfachen Prinzip: Patientinnen und Patienten atmen in einer speziellen Überdruckkammer reinen Sauerstoff ein. Durch den erhöhten Druck gelangt der Sauerstoff in gelöster Form in das Blutplasma, wodurch die Sauerstoffversorgung des Gewebes erheblich verbessert wird.

Die Therapie wird bereits erfolgreich bei verschiedenen neurologischen und immunologischen Erkrankungen eingesetzt – darunter Schlaganfälle, Migräne und Fibromyalgie. Neue Studien legen nun nahe, dass HBOT auch bei Chronischem Erschöpfungssyndrom positive Effekte haben könnte.

HBOT und Chronisches Erschöpfungssyndrom: Welche Vorteile bietet die Therapie?

Ein zentraler Aspekt von CFS ist die sogenannte zelluläre Hypoxie – ein Sauerstoffmangel in den Zellen, der mit einer gestörten Energieproduktion einhergeht. Dies könnte erklären, warum selbst kleinste Anstrengungen für Betroffene als überwältigend empfunden werden.

HBOT kann hier gezielt ansetzen. Die wichtigsten beobachteten Effekte im neurologischen Bereich sind:

  • Reduktion von Entzündungen im Gehirn

  • Linderung von chronischer Müdigkeit

  • Verbesserung von Schlafstörungen

  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit

  • Unterstützung der Regeneration des Nervensystems

  • Linderung von depressiven Verstimmungen

Darüber hinaus konnte in Studien eine Verbesserung der Durchblutung des Gehirns sowie eine Erhöhung der kognitiven Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden.

Wissenschaftliche Studien: Was sagen die Daten?

Ein wachsendes Interesse an der Thematik spiegelt sich auch in der Forschung wider. So wurde in der Journal of Chronic Fatigue Syndrome (Bd. 11, Nr. 3, 2003) eine klinische Studie veröffentlicht, die die unmittelbaren Effekte von HBOT auf CFS-Patienten untersuchte.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten über fünf Tage täglich HBOT, gefolgt von wöchentlichen Sitzungen. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Behandelten berichtete von einer signifikanten Linderung der Symptome – einige sprachen sogar von einer vollständigen Remission.

Eine weitere Untersuchung, veröffentlicht auf PubMed, kam zu ähnlichen Ergebnissen. In dieser Studie erhielten Patientinnen und Patienten 15 Sitzungen HBOT innerhalb von drei Wochen. Nach der Behandlung zeigte sich eine messbare Verbesserung der Lebensqualität sowie eine Reduktion der Symptomatik.

Fazit: Eine neue Hoffnung für Betroffene?

Das Chronische Erschöpfungssyndrom stellt nach wie vor eine große medizinische Herausforderung dar. Eine kausale Therapie existiert nicht, und viele Betroffene kämpfen über Jahre hinweg mit den Symptomen.

Die hyperbare Sauerstofftherapie bietet einen neuen Ansatz, der das Potenzial hat, die Lebensqualität von CFS-Patientinnen und -Patienten erheblich zu verbessern. Auch wenn noch weitere Studien erforderlich sind, um die langfristigen Effekte zu evaluieren, zeichnet sich bereits jetzt ein vielversprechendes Bild ab.

Wir stehen möglicherweise am Beginn eines Paradigmenwechsels in der Behandlung dieser schwerwiegenden Erkrankung.

Haben Sie Fragen oder eigene Erfahrungen mit dieser Behandlungsmethode gemacht? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.


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